06. Oktober 2018

Ungleiches ungleich behandeln: Partizipation, Inklusion und Interessenausgleich in nordrhein-westfälischen Stadtgesellschaften

Martin Hennicke

Dr. Jan Üblacker, Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung

Viele Regionen in NRW, vor allem Städte des Ruhrgebietes, des bergischen Städtedreiecks, der ehemaligen Textilindustrie und auch die Städte entlang der Rheinschiene waren in den letzten Jahrzehnten von einem tiefgreifenden Strukturwandel betroffen. Obwohl der wirtschaftliche Wandel in vielen dieser Städte erfolgreich war, konnten nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen von den Anpassungsprozessen profitieren. Hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Integration zugewanderter Gruppen sowie Erwerbs- und Bildungsarmut führen zu einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, die sich in Form ausgeprägter Segregationstendenzen in den städtischen Räumen widerspiegelt. Sozialräumliche Problemlagen und der Sparkurs der letzten Jahre belasten die Kommunalfinanzen und reduzieren die kommunale Steuerungsfähigkeit. Eine Lösung dieser Probleme kann nur über ein deutliches Mehr an Integration, Partizipation und Interessenausgleich auf kommunaler Ebene gelingen. Um diese universalistischen Werte in einer Stadtgesellschaft wieder zu stärken, muss auf allen Politikebenen das strategische Ziel "Ungleiches ungleich behandeln" verfolgt werden. Dies betrifft sowohl räumliche (Quartiere) als auch personelle und institutionelle Ungleichheiten. Eine Durchsetzung dieses Grundsatzes kann gelingen indem man zeigt, dass bestehende Ressourcen durch bessere Steuerung noch gezielter und effizienter genutzt werden können.

Der Impuls entstand in der Nachbereitung des Tracks "Partizipation, Inklusion und Interessenausgleich in Nordrhein-Westfälischen Stadtgesellschaften", der im Rahmen der Jahrestagung des FGW am 23. und 24. November 2017 stattfand.

Download:

FGW-Impuls (pdf, 4 Seiten)